In Gruppen von jeweils 20 Kindern hatten die jungen Nachwuchsforscher drei Stunden lang Zeit zum Experimentieren. Betreut wurden die Kinder von den beiden Ausbildern Andreas Ackermann und Rainer Franck sowie zwei Betreuerinnen von der Firma "two4science". „Da Kohlenstoffdioxid in der zukünftigen Rohstoffversorgung vermutlich eine Schlüsselrolle spielen wird, haben wir den Schwerpunkt der diesjährigen Science Camps darauf gelegt“, erklärt Andreas Ackermann, Teamleiter Evonik Ausbildung Worms. „Das Gas ist zwar unsichtbar, aber gerade deswegen ein faszinierendes Untersuchungsobjekt für Kinder.“ In Experimenten mit Rotkohl, Sprudelwasser und anderen leicht erhältlichen Zutaten lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Evonik-Science Camps das Gas kennen. Sie stellen es mit Hilfe von Bäckerhefe in einem Bioreaktor oder mit Brausetabletten her und überlegen, wie sie Kohlenstoffdioxid messen, einfangen und nutzen können. „Wir wecken den Forschergeist der Kinder, indem wir ihnen Freiraum fürs eigenständige Experimentieren geben“, unterstreicht Ackermann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führten gemeinsam einen Versuch durch und anschließend experimentierten sie in kleinen Teams an vorbereiteten Stationen oder lösten eigene Forscherfragen.
Kohlenstoffdioxid in wertvolle Substanzen verwandeln. Die Industrie nimmt sich diese natürlichen Prozesse zum Vorbild: Evonik und andere Unternehmen wollen Kohlenstoffdioxid als Alternative zu fossilen Ressourcen verwenden, etwa für die Herstellung von Spezialchemikalien.
„Wenn die Kinder Kohlenstoffdioxid einfangen und damit experimentieren, entwickeln sie schnell viele Ideen, was sie mit dem Gas alles anstellen könnten“, sagt Christin Wagenknecht, Betreuerin des Evonik-Science Camps am Standort. „Die Science Camps vermitteln den Kindern, dass ihre Einfälle gefragt sind – heute beim Experimentieren und morgen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Wir hoffen, dass diese Erfahrung die spätere Berufswahl beeinflusst“, betont Standortleiter Dr. Robert Weber.
Die Evonik-Science Camps gibt es seit 2010, sie werden von den Chemieverbänden Hessen unterstützt. Über 2.100 Kinder haben seitdem bis Ende 2017 an den Unternehmensstandorten Darmstadt, Hanau, Lülsdorf, Rheinfelden, Wesseling und Worms experimentiert. Bisherige Schwerpunkte waren Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Klimaschutz, Klebstoffe, Elektromobilität, Schäume und Kunststoffe. Auch die diesjährigen Science Camps unterstreichen die Nachhaltigkeitsstrategie von Evonik. Das Unternehmen produziert unter anderem Hohlfasermembranen für die Abtrennung von Kohlenstoffdioxid aus Biogas. Im Forschungsprojekt Rheticus entwickelt Evonik zusammen mit Siemens einen Prozess, der Kohlenstoffdioxid mit Hilfe von Bakterien und Strom aus erneuerbaren Quellen in Spezialchemikalien verwandelt.
Evonik Industries AG & Profibusiness.world
3. Dezember 2018