Förderjahr 2018: KfW setzt Förderschwerpunkte auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Afrika

Förderjahr 2018: KfW setzt Förderschwerpunkte auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Afrika

Im Förderjahr 2018 hat die KfW ein Gesamtvolumen von 75,5 Mrd. EUR erzielt (2017: 76,5 Mrd. EUR). In der inländischen Förderung wurden Finanzierungen in Höhe von 46,0 Mrd. EUR zugesagt. Angesichts der robusten konjunkturellen Entwicklung sowie der guten Finanzierungsbedingungen für private und gewerbliche Investoren hat die KfW ihre Förderung damit zurückgefahren (2017: 51,8 Mrd. EUR).

Bereiche, von denen Zukunftsimpulse ausgehen, wurden gleichwohl ausgebaut. So verzeichnete der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit einen signifikanten Zuwachs auf 2,9 Mrd. EUR (2017: 1,5 Mrd. EUR). Erfolgreich gestartet ist 2018 zudem die Tochtergesellschaft KfW Capital, die die Wagniskapital- und Beteiligungsfinanzierung substantiell ausbauen wird. Parallel zu der Gründung konnte das VC-Engagement erheblich gesteigert werden (141 Mio. EUR, +34% im Vergleich zum Vorjahr).

Eine sehr hohe Nachfrage verzeichnet auch das im September neu eingeführte Baukindergeld, das Familien beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum unterstützt. Bis zum Jahresende sind rund 56.000 Förderzusagen erteilt. Heute sind es bereits 68.125 Zusagen.

Das internationale Geschäft stieg um 20 Prozent und erreichte ein Volumen von 28,3 Mrd. EUR (2017: 23,5 Mrd. EUR). Es war geprägt von einem Anstieg der Zusagen in der Export- und Projektfinanzierung um 29% auf 17,7 Mrd. EUR (2017: 13,8 Mrd. EUR). Den höchsten Anteil mit 3,4 Mrd. EUR hatte dabei erneut die Geschäftssparte Energie und Umwelt (2017: 2,6 Mrd. EUR). Darunter befindet sich eine Reihe On- und Offshore-Windparks, was den Anspruch der KfW IPEX-Bank unterstreicht, signifikante Beiträge für den Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.

Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer wuchs um 8 % auf 10,6 Mrd. EUR (2017: 9,7 Mrd. EUR) an. Davon entfielen 8,7 Mrd. EUR auf die KfW Entwicklungsbank und 1,9 Mrd. auf die DEG. Die Finanzielle Zusammenarbeit setzte ihren strukturellen Wachstumstrend fort, vor allem durch die Zusagen für Afrika und den Nahen Osten. Dazu gehören Projekte zur Effizienzsteigerung im Wassersektor, die Förderung des Mittelstandes und der Green Economy.

Wie in den Jahren zuvor hat die KfW auch 2018 ihre Fördertätigkeit an qualita-tiven Zielmarken wie der Unterstützung des Klima- und Umweltschutzes orientiert. So liegt der Finanzierungsanteil von Vorhaben in diesem Bereich bei 40%. Ebenso bedeutend ist für die KfW die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Investitionsfinanzierung. Insgesamt lag die Quote der KfW-Finanzierungen mit Mittelstandsbezug in Deutschland bei 41%.

Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW, sagt: „2018 war ein erfolgreiches Jahr. Dank der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen konnten wir uns auf Themen mit besonderer Zukunftsrelevanz konzentrieren, also Innovation und Digitalisierung in Deutschland sowie auf die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in Afrika und anderen Partnerländern unserer finanziellen Zusammenarbeit. Somit konnten wir unserem Förderauftrag nachgehen und sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden.“

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Das Geschäftsfeld Mittelstandsbank & Private Kunden erzielte ein Gesamtvolumen von 36,3 Mrd. EUR (2017: 42,4 Mrd. EUR). Auf das Segment Mittelstandsbank entfällt ein Fördervolumen von 17,2 Mrd. EUR (2017: 21,3 Mrd. EUR).

Der Förderschwerpunkt Gründung & Unternehmensinvestitionen liegt bei 6,7 Mrd. EUR (2017: 9,6 Mrd. EUR). Eine rückläufige Entwicklung hat hierbei der KfW-Unternehmerkredit verzeichnet (2,5 Mrd. EUR; Vorjahr 5,1 Mrd. EUR). Dies ist vor allem auf die allgemein guten Finanzierungsbedingungen für Unternehmen zurückzuführen. Die Gründungsfinanzierung erzielte mit 3,6 Mrd. EUR das bereits hohe Vorjahresniveau (3,8 Mrd. EUR).

Der Förderschwerpunkt Innovation übertrifft mit einem Zusagevolumen von 3,1 Mrd. EUR deutlich das Vorjahresniveau von 1,9 Mrd. EUR. Die Nachfrage konzentrierte sich auf den bereits im zweiten Halbjahr 2017 eingeführten ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit.

Der Schwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien erzielte mit dem Angebot für gewerbliche Kunden 7,4 Mrd. EUR (2017: 9,8 Mrd. EUR). Der Rückgang beruht auf der erwartet schwächeren Nachfrage im Bereich Erneuerbare Energien, die mit Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) einhergeht.

Die Förderung der betrieblichen Energieeffizienz wurde mit dem Programm „Energieeffizienz und Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien in der Wirtschaft“ zum Ende 2018 noch attraktiver gestaltet, sodass 2019 mit Geschäftszuwächsen zu rechnen ist.

Das Segment Private Kunden erreicht ein Fördervolumen von 19,1 Mrd. EUR (2017: 21,1 Mrd. EUR). Den Löwenanteil von 11,5 Mrd. EUR (2017: 13,8 Mrd. EUR) hat daran der Förderschwerpunkt Energieeffizienz & Erneuerbare Energien mit dem Kreditprogramm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“. Während der Programmteil Energieeffizient Bauen mit 7,7 Mrd. EUR unter dem sehr starken Vorjahresniveau (10,3 Mrd. EUR) liegt, wurden vor allem die Programme zur energieeffizienten Sanierung von Bestandsimmobilien stärker nachgefragt (3,8 Mrd. EUR; Vorjahr 3,5 Mrd. EUR).

Insgesamt 5,0 Mrd. EUR Fördervolumen (Vorjahr: 4,7 Mrd.) verzeichnet der Schwerpunkt Wohnen & Leben, zu dem auch das neu eingeführte Baukindergeld zählt. Seit September 2018 können Familien das Baukindergeld zur Wohneigentumsbildung und zur Altersvorsorge beantragen. Das Baukindergeld startete als eines der zentralen Anliegen der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode und erfreut sich hoher Nachfrage. Bis zum Jahresende wurden über 56.000 Anträge mit einem Volumen von rd. 1,2 Mrd. EUR zugesagt.

Der Förderschwerpunkt Bildung liegt mit einem Fördervolumen von 2,1 Mrd. EUR auf dem Vorjahresniveau (2,2 Mrd. EUR). Damit konnte die KfW 93.000 Studierende und Menschen in der beruflichen Weiterqualifikation unterstützen.

Das neu gebildete Geschäftsfeld Individualfinanzierung & Öffentliche Kunden lieferte zum Ende des Jahres ein Zusagevolumen von 9,5 Mrd. EUR. Damit liegt das Neugeschäft leicht über dem vergleichbaren Vorjahreswert (9,3 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen für Kommunale & Soziale Infrastruktur war mit 3,5 Mrd. EUR infolge der guten Finanzsituation der öffentlichen Haushalte leicht rückläufig (Vorjahr 3,9 Mrd. EUR), allerdings erneut auf einem hohen Niveau. Neben der Basisförderung für allgemeine Infrastrukturinvestitionen von Kommunen sowie kommunalen und sozialen Unternehmen liefert dabei auch die Förderung für Energieeffizientes Bauen und Sanieren im kommunalen Bereich mit 0,8 Mrd. EUR einen signifikanten Anteil.

Die Individualfinanzierung Banken & Landesförderinstitute übertraf mit einem Vertragsvolumen von 5,9 Mrd. EUR deutlich den vergleichbaren Vorjah-reswert von 4,9 Mrd. EUR. Wachstumsimpulse lieferten insbesondere die ge-stiegene Nachfrage nach Globaldarlehen für Leasinginvestitionen sowie Refi-nanzierungen bundesgedeckter Exportkredite. Die Allgemeine Refinanzierung der Landesförderinstitute erzielte ein Vertragsvolumen von 2,9 Mrd. EUR (2017: 3,9 Mrd. EUR).

In der Individualfinanzierung Unternehmen betrug das Zusagevolumen 0,2 Mrd. EUR. Hier war das Vorjahr (0,5 Mrd. EUR) durch zwei große Einzelengagements im Offshore-Windenergiebereich geprägt.

Im Geschäftsfeld KfW Capital konnte die Förderung um ein Drittel gesteigert werden (141 Mio. EUR, 2017: 105 Mio. EUR). Im Juli 2018 wurde KfW Capital als 100%ige Tochtergesellschaft der KfW gegründet und hat im Oktober das aktive Beteiligungsgeschäft nahtlos übernommen. Mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens wird KfW Capital die Wagniskapital- und Beteiligungsfinanzierung zukünftig noch weiter ausbauen: In den nächsten zehn Jahren investiert KfW Capital rd. 2 Mrd. EUR in Venture Capital und Venture Debt-Fonds, um das Kapitalangebot für junge, innovative Technologieunternehmen in der Wachstumsphase in Deutschland zu erweitern.

Internationale Finanzierungen:

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das von der KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde 2018 Neugeschäft von 17,7 Mrd. EUR (2017: 13,8 Mrd. EUR) erzielt, in einem Marktumfeld, das von anhaltend starkem Wettbewerb geprägt war. Die meisten der Geschäftsabschlüsse kamen in Konsortien mit anderen Banken zustande. Den höchsten Anteil an den Zusa-gen hatte dabei mit 3,4 Mrd. EUR wie bereits im Vorjahr die Geschäftssparte Energie und Umwelt (2017: 2,6 Mrd. EUR). Darunter sind eine Reihe On- und Offshore-Windparks, was den Anspruch der KfW IPEX-Bank unterstreicht, signifikante Beiträge für den Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Auch in der Schiffsfinanzierung begleitet die KfW IPEX-Bank die Entwicklung der Mariti-men Industrie zu mehr Nachhaltigkeit: Neben Maßnahmen zur Effizienzsteige-rung und Reduzierung von Emissionen im Schiffsbetrieb finanziert sie zuneh-mend Schiffsneubauten mit klimaschonenden Antriebstechnologien wie Flüs-siggas (LNG).

Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat die positive Zusageent-wicklung fortgesetzt. 2018 stellte die KfW im Auftrag der Bundesregierung rund 8,7 Mrd. EUR (2017: 8,2 Mrd. EUR) für Finanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit, rund 58 % davon für Klima- und Umweltschutz. Fast 13% der Neuzusagen dienen der unmittelbaren Unterstützung von Ge-flüchteten in Entwicklungsländern. Mit knapp 48 % aller Neuzusagen werden Entwicklungsprojekte in Afrika und dem Nahen Osten finanziert; von den Haushaltsmitteln des Bundes gingen rund 71 % in diese Region.

Ein Rekordvolumen konnte die DEG 2018 mit rund 1,9 Mrd. EUR für Investitionen privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zusagen (2017: 1,6 Mrd. EUR). Auch das Neugeschäft in Afrika erreichte mit 438 Mio. EUR eine neue Bestmarke (2017: 265 Mio. EUR). Regional betrachtet hatten Finanzierungen für Lateinamerika 2018 mit 579 Mio. EUR den größten Anteil (2017: 502 Mio. EUR). Das Neugeschäft in Osteuropa erhöhte sich auf 245 Mio. EUR (2017: 85 Mio. EUR). Rund 967 Mio. EUR der DEG-Zusagen 2018 sind für kleine und mittlere Unternehmen bestimmt, einen wichtigen Treiber wirtschaftlicher Entwicklung.

Das Geschäftsfeld Finanzmärkte investierte über die Kapitalmärkte, wie im Vorjahr, insgesamt rund 1,5 Mrd. EUR für das Fördergeschäft 2018. Davon wurden rund 1,1 Mrd. EUR in Verbriefungstransaktionen zur Förderung des Mittelstandes eingesetzt. Mit Investitionen in Green Bonds in Höhe von 0,4 Mrd. EUR hat die KfW den Klima- und Umweltschutz unterstützt. Für das Jahr 2019 plant die KfW Investitionen von rund 1 Mrd. EUR in Mittel-standsverbriefungen und eine Neuanlage von 0,3 Mrd. EUR für das Green-Bond-Portfolio.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2018 Mittel in Höhe von 76,1 Mrd. EUR an den internationalen Kapitalmärkten auf. Insgesamt wurden 144 Anleihen in 12 verschiedenen Währungen emittiert. Die Mittelaufnahme erfolgte zu rund 88 % über die Kernwährungen Euro und US-Dollar. Mit 61% erreichte der Euro einen Rekordanteil am gesamten Refinanzierungsvolumen (2017: 53%). Mit Emissionen in Höhe von 1,6 Mrd. EUR in 2018 stieg das ausstehende Volumen der „Green Bonds – Made by KfW“ auf insgesamt 14,5 Mrd. EUR.

Für 2019 liegt die geplante Mittelaufnahme der KfW über die Kapitalmärkte bei circa 80 Mrd. EUR. Der Refinanzierungsbedarf wird hauptsächlich be-stimmt durch das geplante Neugeschäft im Kreditbereich, Fälligkeiten der eigenen Anleihen und vorzeitige Tilgungen bei Krediten.

Source of information

KfW Bankengruppe & Profibusiness.world

Date

13. Februar 2019

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